Weldbrüggen, Drittes Buch: Vor der Morgenröte

Tut uns leid, wir haben nicht die Absicht, hier noch weitere Einzelheiten zu verraten. Das Dritte Buch von „Weldbrüggen“ bringt, wie es ja auch sein soll, die Peripetie der Ereignisse, alle Handlungsstränge werden zusammengeführt, das Erzähltempo wird ziemlich halsbrecherisch, und es kann nicht unsere Aufgabe sein, dem Leser durch vorauseilendes Ausplaudern die Lektüre zu verderben.

Natürlich, den Klappentext, den können wir mitteilen:

„Ayla ist fort. Schnell stellt sich heraus: Entführung. Binnen kurzem suchen Polizei und verschiedene Dienste des Kontinents nach ihr. Die Polizei verdächtigt Quirin und die Gruppe, sie hätten etwas mit dem Verschwinden der jungen Frau zu tun. Quirin versteht, dass er ohne Ayla nicht mehr leben kann. Die Besucher mischen sich ein, unwiderstehlich. Und alle Dinge geraten in’s Rutschen. Die Mauern der Welt werden durchlässig, Wesen und Gewalten strömen herein, aus dem Draußen. Zum Schluss müssen Quirin, Ayla, Regina, Diana und Jeremy, und die anderen Freunde, sich einer neuen Welt stellen, und einem neuen Leben.“

Ein Felsen am Meer spielt zum Schluss eine Rolle, zwei Kampfhubschrauber des Bundesgrenzschutzes, und schließlich eine lange Zusammenkunft der Freunde in Quirins nächtlichem Garten, da alles zur Sprache kommt, alles.

Es ist ein bisschen erstaunlich, dass PvM auf den letzten dreihundert Seiten die Konstruktion nicht auseinandergefallen ist, wie schon erwähnt, wird die Geschichte ja nicht erzählt, sondern in Postings ausgebreitet, die sich die Freunde gegenseitig schicken, er hat den Drahtseilakt aber geschafft, und wer Freude an eigentlich unmöglichen literarischen Konstruktionen hat, kommt hier auf seine Kosten.

Der dritte Band ist der, über dem PvM beinahe gestorben wäre, und die letzten Seiten hat er in seinem Bett im Ludwigshafener Klinikum geschrieben, den piepsenden Monitor über seinem Kopf. Man kann also nicht behaupten, der Job des Schriftstellers sei geruhsam und beschaulich.

Wenn ich (PF) das behaupten darf, der Roman hat durch die Aufteilung in drei Bände eher gewonnen, PvM ist da natürlich anderer Meinung, aber die drei großen Handlungsblöcke sind in die Struktur der Erzählung durchaus eingewoben, und da sich das Erzähltempo über alle drei Bände hindurch kontinuierlich und unaufhaltsam steigert, stellt sich der musikalische Eindruck einer breiten Rhapsodie ein, deren drei Sätze „attacca“ aufeinander folgen, bis zu dem feierlichen Finale.

Und ja, das Finale ist wirklich feierlich, in das komplexe Stimmengewebe mischen sich unüberhörbare Orgelklänge.

Wie gesagt, die Figuren sprechen sich selber aus, durch alle drei Bände, sie werden nicht von außen dargestellt, schon gar nicht werden sie dem Leser präsentiert, um sie vorzuführen. Sie tragen alle ihre eigene Welt mit sich herum, und versuchen beharrlich, diese ihre Welt sich gegenseitig begreiflich zu machen. Nur die bis zum Schluss geheimnisvolle Regina Austri entzieht sich allen Erklärungsversuchen, aber vielleicht macht sich ja der Leser seine eigenen Gedanken:

Die bibliographischen Details:

Weldbrüggen: Roman in drei Büchern. Drittes Buch: Vor der Morgenröte. Schauernheim: Verlag Peter Flamm, 2. Auflage in drei Bänden, 2025 (1. Auflage in einem Band 2023). Kindle eBook: ISBN 978-3-946660-22-4, Paperback: ISBN 978-3-946660-23-1. Druckausgabe 428 Seiten.

(Peter Flamm, 08.04.25. © Verlag Peter Flamm, 2025)

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