Verlagsanzeige

Immer mal wieder sieht sich denn doch ein Leser um auf dieser Seite. Wir wollen nicht gerade sagen, wir sind bestürzt. Aber überrascht sind wir doch. Wir haben nicht damit gerechnet. Und weil wir nicht damit gerechnet haben, haben wir nicht genügend Vorsorge getroffen.

Wir haben nicht richtig erklärt, was den Leser eigentlich erwartet. „Man muss sehen“, haben wir geschrieben, in unserem Willkommen-Beitrag.

Der Ton dieses Beitrags war knurrig. Warum? Weil wir eben nicht damit gerechnet haben, dass den überhaupt jemand liest.

Warum haben wir dann überhaupt eine Seite eröffnet, wenn wir doch davon ausgegangen sind, da kommt sowieso keiner?

Immer die gleiche Antwort. Man muss das Richtige tun. Man muss selber tun, was man tun kann, und auf das, was die anderen tun, hat man sowieso keinen Einfluss.

Peter von Mundenheim war Zeit seines Lebens gut beschäftigt. Wenn wir eine Normalseite nach Calibri 11 berechnen, also das Standardformat word.txt, so beläuft sich die Zahl der Manuskriptseiten in seinem Schrank auf etwa 20.000 (zwanzigtausend, so wie in „Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer“).

PvM hat sich durchaus bemüht. Er hat Manuskripte an Verlage gesandt, auch Exposés, er hat sich beraten und belehren lassen, das Ergebnis waren um die zweihundert Ablehnungsschreiben, die sich ebenfalls in seinem Schrank befinden. „Ihr unverlangt eingesandtes Manuskript …“ und so weiter.

Der Schrank ist geräumig.

Ihr könnt mich alle mal, sagte PvM. Er musste leben, und um zu leben, musste er arbeiten, nicht anders als der Rest der Welt. Das Leben will finanziert sein, und das Schreiben erst recht. Mit dem Schreiben hat PvM niemals Geld verdient, vielmehr musste er Geld verdienen, um schreiben zu können. Irgendwann hat PvM begonnen, streng auf Arbeitsteilung zu achten. Ich geh da nicht mehr raus, ich mach das nicht, hat er gesagt. Also ist statt seiner Peter Flamm rausgegangen und hat sich ins Gewühl geschmissen und die nötige Kohle beigebracht, und am Abend und in der Nacht konnte PvM am Schreibtisch sitzen, oder an seinem Klavier, wenn er Erholung brauchte.

So ging und geht das bis heute.

Ein Schrank voller unveröffentlichter Manuskripte. So ging und geht das bis heute, aber das geht so nicht weiter, sagte PF eines Tages, ich gründe einen Verlag. Verlag Peter Flamm. PvM reagierte mit Widerwillen, gab aber nach. Die ersten Texte von PvM wurden veröffentlicht, alles Nötige steht in dem Beitrag Bücher und Leben, auf dieser Seite. Seither sind alle erschienenen Titel PvM’s auf Papier und als E-Book bei amazon erhältlich, auf Papier selbstverständlich auch im Buchhandel. Und da das nun so ist, kommt gelegentlich, aber auch nur so ganz gelegentlich einmal, ein Leser und bezahlt, richtiges Geld, wirklich, eine Buchhandlung bestellt, wirklich, auf amazon lädt sich ein Leser das E-Book herunter, wirklich.

PF bemühte sich, die Sache professionell aufzuziehen, Eintrag der Veröffentlichungen im VLB, Buchhandelsrabatt, ISBN, das volle Programm. Und vor allem, von jeder Publikation des Verlages, von jeder Veröffentlichung PvM‘s liegen jetzt die Pflichtexemplare in der Deutschen Nationalbibliothek, Standort Frankfurt eines, Standort Leipzig ein zweites, und in der Pfälzischen Landesbibliothek zu Speyer ebenfalls eines, alle Exemplare auf Papier, gelagert in sicheren Regalen für die nächsten paar hundert Jahre, und in die Kataloge eingepflegt, mit professioneller Titelaufnahme.

Irgendwie ein gutes Gefühl, gab selbst PvM zu, der dem Unternehmen sonst skeptisch gegenübersteht.

PF/PvM haben so gut wie alles gemacht. Studiert, Einserexamen, Magister Artium, sinnlose Fächerkombinationen, in denen Philosophie eine prominente Rolle spielte, Forschungsprojekte, wissenschaftlicher Angestellter, keine Festanstellung, sogar Sanskrit stand auf dem Stundenplan, Latein und Altgriechisch war schon auf der Schule gelernt worden, es gab eine Ehe, es gab ein Kind, es gab eine Scheidung, Unterhalt musste finanziert werden, es wurde rausgegangen und gejobbt, Hilfslehrer, Bibliothekar, eines Tages winkte die Post, kommt zu uns, gutes Gehalt, Altersvorsorge, und PF fand sich rausgehen als Briefträger, PvM winkte bloß ab, das mach mal, sagte er und blieb zu Hause, PF machte und ging raus, wurde Teamleiter bildete Azubis aus gab Deutschunterricht für Kollegen mit Migrationshintergrund lernte in Führungsaufgaben Verantwortung schob Briefe in Briefkastenschlitze und kämpfte sich durch bis zur Verrentung, PvM ackerte dann in den Nächten am Schreibtisch, geschlafen wurde vorrangig an den beweglichen Feiertagen.

Die Mitarbeiter und Kollegen von PF wussten niemals etwas von der Existenz von PvM.

Als es PF 2018 gelang, sich in den Hafen der Verrentung durchzuschlagen, warf sich PvM in ein Großprojekt, das offenbar Jahre in ihm geschlummert hatte. Titel: Gesang vom Heiligen Kind. Als er im Sommer 2018 damit begann, dachte er, das wird eine Novelle von achtzig Seiten. Als er im Herbst 2024 den letzten Punkt hinter das veröffentlichungsfähige Manuskript setzte, waren sieben Bände daraus geworden, zweieinhalb Millionen Wörter, zusammen 5349 Seiten. Ich kann nicht glauben, dass ich das überhaupt angefangen hab, sagt PvM, ich kann nicht glauben, dass ich damit fertig geworden bin. Die Arbeitsteilung zwischen Peter Flamm und Peter von Mundenheim blieb und bleibt dabei immer die gleiche. PvM sitzt zu Hause am Schreibtisch, und PF schmeißt sich raus und tut wenigstens so, als hätte er eine breite Brust.

Einen Zwischenbericht über die Arbeit am „Gesang“ kann der interessierte Leser unter Unerwartetes Gelingen lesen, ein Gespräch zwischen Peter Flamm und Peter von Mundenheim über das fertige Werk findet sich hier.

Gleichzeitig mit dem „Gesang“ und noch vor seiner Fertigstellung hat PvM im Sommer 2023 unter erschwerten Bedingungen mit „Weldbrüggen“ einen Roman vollendet, der ihn beinahe das Leben gekostet hätte. Nähere Einzelheiten hier.

2025 wurde dann ein besonders fleißiges Jahr für den Autor wie für den Verlag, es erschien im März 2025 Briefe für die Deutsche Post, eine nur halb fiktionale Beschreibung der Arbeit eines Briefträgers bei der Deutschen Post, ausgehend von dem denkwürdigen Jahr 2015 (Poststreik, Flüchtlingskrise), und im April 2025 der umfangreiche Essay Zivilisation und Barbarei: Versuch über die Juden, Israel, den Nahostkonflikt und die Deutschen, da sagt schon der Titel, worum es geht, und PvM hat das Buch nicht geschrieben in der Hoffnung, sich Freunde damit zu machen. Ebenfalls im März 2025 erschien die dreibändige Ausgabe von „Weldbrüggen“, die einbändige Ausgabe, nach Gefühl des Verlages viel zu lang, ist vorerst parallel noch im Handel, wir denken aber daran, sie noch im Laufe des Jahres zurückzuziehen.

Aktuell (Juni 2025) ist PvM eifrig mit einem neuen Text beschäftigt, über den er, wie üblich, erst etwas verraten wird, wenn der letzte Punkt gesetzt ist (Termin: noch offen), von dem aber immerhin gesagt werden darf, dass er, wie zum Teil auch schon der Gesang vom Heiligen Kind, in der Zukunft spielt, und, wie schon Das Leben in unserem Tal und Weldbrüggen, genau dort, nämlich in Weldbrüggen. PvM meint gesprächsweise, er hätte noch nie an der Niederschrift eines Romans soviel Spaß gehabt wie an diesem.

Noch in diesem Sommer 2025 wird der Verlag Peter Flamm den ersten Band einer mild dystopischen Trilogie veröffentlichen, der fertig geschrieben vorliegt und von PvM einer letzten sorgfältigen Revision unterworfen wird. Der zweite Band ist in Rohfassung weitgehend abgeschlossen und sollte 2026 veröffentlicht werden können, am dritten Band muss noch gearbeitet werden, da liegt immerhin eine umfangreiche Materialsammlung vor, die aber noch in Form gegossen werden muss. Aus naheliegenden Gründen verrät PvM den Titel nicht vor der Veröffentlichung. Eine erste Leseprobe bringt immerhin der Beitrag Krankheit.

Es geht also voran, Verlag und Autor bleiben, wie man sieht, in Bewegung, und deshalb betreiben wir diese Seite: wir wollen Leser gewinnen für die Werke PvM‘s, die schon gedruckten und die, die noch kommen mögen.

Wir hoffen, Ihr Interesse geweckt zu haben.

(Dies schrieb Amy Buchmüller als Lektorin des „Verlag Peter Flamm“, letztes Update 09.06.2025. © Verlag Peter Flamm 2025)

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