„Das war der Maître, der Maître Abelard“, riefen die Kaufleute, „es ist nicht zu glauben, er muss knapp vor uns sein …“
„Wann war er da?“ rief Roger mit Spannung.
„Gestern erst“, erwiderte Eramir, „wie Elvira sagte …“
„Er muss uns überholt haben“, sagte Roger, „Zeit genug war ja, seit er uns verlassen hatte … er hat einen weiten Bogen nach Norden gemacht und ist nun wieder auf diesen Weg zurückgestoßen, so muss es sein …“
„Ich bitt euch …“ sagte Eramir mit gerunzelter Stirn.
„Oh, das ist eine lange Geschichte“, antwortete Roger aufgekratzt. „Wir werden sie euch erzählen, natürlich, staunen werdet ihr über alles, was wir zu berichten wissen, von fremden Orten und Geschehnissen, und der Fülle der Dinge, wie sie Vautrin ausgebreitet …“ Er war in bestem Fahrwasser, und die Hausbewohner schauten erfreut.
„Doch zunächst die Tiere“, sagte Aslan.
„Ihr bleibt also hier?“ fragte Bernhard, indem er einen Schritt nähertrat und Aslans Hand ergriff.
„Gewiss“, antwortete Aslan. „Weit fortgeschritten ist die Nacht, und sicher bieten eure Häuser und Räume und Stallungen genügend Schutz, so dass wir’s wagen können …“
„Und handelnd werden wir auch“, fiel Eramir ein, „bereuen werdet ihr nicht, geblieben zu sein …“
Und sie leckten sich die Lippen, die Häusler, im Gedanken an einen langen Abend der Geschichten, man würde vergessen, dass dort die Feuersäule gloste, unternehmen konnte man ohnedies nichts in der Nacht, so dunkel wie sie war …
Und die Kaufleute schirrten die Gespanne aus, versorgten die Tiere und die Wagen, es gab eine fette Weide für die Ochsen, Aslan zögerte zunächst, hätte die Tiere lieber im Stall gesehen, doch Roger gab die Anstrengungen der letzten Tage zu bedenken, auch war das Gelände umfriedet, gefährliche Katzen schien es nicht zu geben in dieser Gegend, auch Wölfe nicht, mitten im Sommer, so konnten die Ochsen noch grasen vor dem Schlaf, und ruhig wiederkäuen.
Und dann betraten die Kaufleute Bernhards Haus.
(Peter von Mundenheim, unveröffentlichtes Manuskript, dieser Ausschnitt veröffentlicht auf dieser Seite 13.02.2023, © Verlag Peter Flamm 2023)