Sorge Angst Fürsorge

Endlich war Roger fertig und kam die Wiese heruntergelaufen.

„Das wurde Zeit“, sagte Inge und stöhnte vor Ungeduld.

Die Ochsen waren schon eingeschirrt, stampften vor den Wagen in der weißen Morgenwiese.

Aslan sagte nichts, er saß allein auf dem Kutschbock und wartete, wie es seine Gewohnheit war. Wenn die Dinge nicht zu ändern sind …

„Bitte, sieh zu, nicht in Weglöcher zu fahren, mein Sohn“, sagte Grand Mère von innen, unter der Plane, wo sie bei Magdalena saß, der Keuchenden Stirn und Wangen befeuchtend.

Aslan nickte nur als Antwort, obwohl Grand Mère ihn nicht sehen konnte.

Roger warf sein Gerät hinten auf den Wagen, kam nach vorne, stieg auf den Kutschbock und ergriff die Zügel.

„Fertig“, rief er hinüber zu Aslans Wagen.

„Was hast du lange gebraucht!“ sagte Inge, Panik in den Augen.

Aslan schrie und knallte mit der Peitsche, und die Ochsen zogen an.

Der Tau glänzte auf den Wiesen, und der Tag würde warm werden.

(Wenn ein Baum verletzt ist, etwa weil man ihn teilweise entrindet hat, um das Harz zu gewinnen, so stopft man die offene Stelle möglichst fest mit Moos und Walderde aus und deckt darüber die vorher entfernten Rindenstücke, zu deren Befestigung man am günstigsten Äste und Gerten verwendet.

Während dieser Verband mit der Zeit auf natürliche Weise vermodert, kann der Baum eine neue Außenhaut bilden.)

(Peter von Mundenheim, unveröffentlichtes Manuskript, dieser Ausschnitt veröffentlicht auf dieser Seite 09.04.2022, © Verlag Peter Flamm 2022)