Covid

Die freie Gesellschaft lebt von Menschen, die rausgehen und die Dinge anpacken.

Nur die freie Gesellschaft ist eine Gesellschaft, die Zukunft hat, weil allein in der freien Gesellschaft niemand weiß, wie die Zukunft aussehen wird.

In der unfreien Gesellschaft schreiben die Machthaber genau vor, wie die Zukunft sein wird, denn sie haben den Plan, und wer dem Plan nicht folgt, dem wird der Schädel eingeschlagen.

Deshalb haben die unfreien Gesellschaften keine Zukunft. Zukunft hat allein die Gesellschaft, die die Zukunft nicht kennt, und sich vertrauensvoll auf den Weg macht ins Unbekannte, sprechend: Komme, was wolle, wir packen es an.

Um die Dinge anpacken zu können, müssen die Menschen auf ihre eigenen Erfahrungen vertrauen dürfen.

Wer auf seine eigenen Erfahrungen vertraut, der weiß, die Bedrohung durch die Pandemie gibt es überhaupt nicht. Fragen Sie sich selber: wie viele Personen kennen Sie von Angesicht zu Angesicht, die an dem Corona-Virus gestorben sind?

Wenn Sie wahrheitsgemäß antworten, werden Sie sagen: Niemanden. Ich kenne niemanden.

Das ist auch statistisch nicht anders zu erwarten, denn egal, wo auf der Welt Sie wohnen, wenn Sie sich anstecken mit dem Virus, liegt Ihre Überlebenschance bei weit über 99 Prozent. Wohlgemerkt, Sie müssen sich überhaupt erst mal anstecken. Passiert bei Weitem nicht jedem, selbst wenn er in Kontakt mit einem Überträger kommt. Rechnet man dann aus der Zahl der Toten noch die armen Alten und Schwerkranken heraus, die wahrscheinlich auch eine simple Grippeinfektion dahingerafft hätte, liegt die Sterblichkeitsrate des Virus im Promillebereich.

Wegen dieses lächerlichen Risikos, das im Hintergrundrauschen des allgemeinen Lebensrisikos untergeht, also die Lahmlegung des gesamten Planeten?

Aber Sie vertrauen ja nicht auf Ihre eigenen, auf Ihre täglichen Erfahrungen. Sie machen gar keine. Statt Erfahrungen zu machen und denen zu vertrauen, hängen Sie allabendlich vor der Glotze ab und lassen  sich aus der Glotze heraus instruieren, wie unfassbar schrecklich alles sei da draußen, wie das „grausame“ Virus wüte unter den Massen, und wie wir alle unter einer unfassbaren täglichen Bedrohung stünden, der wir uns nur durch Maulkorb und Ausgangssperre und Tests und Booster-Impfungen und Zertifikate mit QR-Code überhaupt noch erwehren könnten. Und Sie glauben das, Sie glauben das in vollem Ernst, wiewohl doch Ihre tägliche persönliche Erfahrung Ihnen das Gegenteil sagen sollte.

Was wir hier erleben, das ist die durchgreifende Machtübernahme des — ja, des was? Wie sollen wir das überhaupt nennen? Früher hätte man einfach gesagt, des Linksismus, aber mittlerweile ist da etwas Umgreifenderes unterwegs, eine Bewegung, gerichtet gegen jede Freiheit schlechthin, eine Bewegung, darauf aus, das freie Werden der Welt, menschlicher wie natürlicher, zu ersetzen durch den vorgefertigten Plan.

Neu ist das natürlich nicht, der Hass der Planentwürfe begleitet die Moderne von ihrem Anfang an. Die Moderne wollte und will Freiheit, die Freiheit der Gedanken, die Freiheit der Waren, die Freiheit des Handelns. Die Moderne will die Freiheit der Unvorhersagbarkeit. Der Plan will den vorgefertigten Entwurf, nach dem sich die ganze Schöpfung zu richten habe, aber pronto, denn, so weiß es im Plandenker, wir haben jetzt die Wahrheit entdeckt, und die Wahrheit gibt uns klare Handlungsanweisungen, und die Handlungsanweisungen gießen wir in die Form des Plans.

Niemand kennt die Wahrheit, sagt die Moderne, niemand weiß, was morgen sein wird. Das ist ja das Großartige an dieser Welt, dass niemand das Morgen vorhersagen kann, dass niemand weiß, was passieren wird. Was wir wissen, das aber mit unbeirrbarer Sicherheit, das ist nur das eine: was niemals eintreffen wird, das sind die Prognosen. Alles kann passieren, alles, aber was prognostiziert wird, das ist noch niemals eingetroffen und wird niemals eintreffen. Alles weiß der Prognostiker, nur nicht, was passieren wird. Alle Zukunft ist offener Raum, und jeder Einzelne ist aufgerufen, sich nach seinem Können und Willen in diesen offenen Raum hineinzustürzen, volles Risiko, anders macht das Leben doch überhaupt keinen Spaß.

Wir wissen die Wahrheit, sagen demgegenüber die Plandenker, wir wissen, was morgen sein wird. Das ist ja das Großartige an unserem Plandenk, dass wir das Morgen vorhersagen können. Alle Zukunft ist Raum, bereits strukturiert durch unseren erkennenden und besserwissenden Plan, und jeder Einzelne ist aufgerufen, sich nach seinem Können und Willen an der Verwirklichung unseres gewiss wahren Plans zu beteiligen, mit planvoll abgepuffertem Risiko, anders macht das Leben doch überhaupt keinen Spaß.

Wir wissen, was gut ist für die Welt, rufen die Plandenker. Die Welt weiß das gar nicht, was gut ist für sie. Wir wissen das. Und wenn die Welt das nicht einsehen will, was gut für sie ist, dann müssen wir sie eben dazu zwingen, zu ihrem Besten, versteht sich.

Das ist die Ideologie, und als solche ist sie interessant, zweifellos. Aber genauso interessant und  vielleicht noch viel interessanter ist, dass die Ideologie als Knüppel verwendet wird, ihn über Schädel zu hauen.

Wer schwingt den Knüppel, und wer bekommt ihn übergezogen?

Ah, hier nähern wir uns dem Kern der Sache. Die Ideologie ist zweifellos fesselnd, aber der menschliche Aspekt ist es, der uns interessieren sollte.

Es herrscht Krieg draußen, Krieg der Besserverdienenden und als solcher auch Besserwissenden, kurz, der selbsternannten Bessermenschen gegen die Massen, die durch die Gassen schieben. Krieg der Gutgewandeten gegen die Ungewaschenen, die den Dreck wegmachen.

Freitagsdemo. Rettung der Welt. Auf der Straße stehen Schülerinnen in Designerklamotten, die sich über den imminenten Untergang des Planeten erregen, Klimakatastrophe. Sie halten Sprechblasen hoch und sie sind Bessermenschen, das wissen sie, weil sie sich kraft ihres besseren Wissens für die Erhaltung des Planeten einsetzen, im Gegensatz zu den schmutzigen Massen, die alleweil nur ihren Wohlstand wollen.

Die Demo hält den Berufsverkehr auf, die Straßenbahnen, die Busse. Die Route der Demo ist bewusst so gelegt, dass der Berufsverkehr aufgehalten wird. In den liegengebliebenen Autos den Bussen den Straßenbahnen sitzen die Ungewaschenen, die den ganzen Tag die ganze Woche robotet hatten und nun Feierabend haben und nach Hause wollen, jetzt stehen sie dumm rum und kommen nicht weiter. Die meisten, die in diesen Fahrzeugen sitzen, sind Männer. Arbeitende Männer.

Arbeitende Männer, die von ausgehaltenen Frauen aufgehalten werden.

Da haben wir die Grundstruktur. Die Besserverdienenden und Besserwisser gegen die schmutzigen Arbeitenden.

Die Wohlriechenden gegen die Stinker.

Die mit den manikürten Fingernägeln gegen die Malocher.

Zu Kaisers Zeiten musste ein normaler Arbeiterhaushalt für Miete und Nahrung, nur für Miete und Nahrung! circa neunzig Prozent des Haushaltseinkommens abdrücken. Von den verbleibenden zehn Prozent musste alles andere finanziert werden, Ausbildung der Kinder, Kleidung, und, wenn man bildungshungrig war, Bücher.

In der neuen Zeit beträgt der Anteil von Miete und Nahrung am Haushaltseinkommen nur noch fünfzig Prozent, in den wohlhabenden Industrieländern, und die verbleibenden fünfzig Prozent sind für alles andere übrig. Von diesen fünfzig Prozent können sich die ungewaschenen Massen ihre Teilhabe an der Wohlstandskultur finanzieren, sie können sich Auto und Urlaub leisten, ihr Netflix-Abo, ihren PC, was alles.

Das muss anders werden, wissen die Besserverdienenden und Besserwissenden, das muss wieder werden wir in alten Tagen. Die sollen sich nichts mehr leisten können, die Ungewaschenen, nichts mehr, dann sind sie endlich aus dem Weg.

Der neueste Schrei, wenn wir das richtig mitbekommen haben, ist: die Lebensmittel müssen endlich teurer werden! Ernsthaft. Preiswerte Lebensmittel in täglich erreichbarer Fülle für jedermann, das war und ist das Gütesiegel der Moderne, das war und ist das große Versprechen der Moderne, wir besiegen den Hunger, alle sollen zu essen haben, zu Preisen, die sie sich auch leisten können. Und das soll jetzt also anders werden. Die sollen bluten, wenn sie fressen wollen, das ist die Botschaft der Besserverdienenden der Besserwisser der Bessermenschen. Preise für Sprit und Gas und Heizöl steigen ohnehin täglich. Bald sollen die Schmutzigen den größten Teil ihres Einkommens wieder abdrücken müssen, um überhaupt ihre Wohnungen warmzuhalten. Um warmes Wasser in der Leitung zu haben! Autofahren, das wird dann vorbei sein, und die herrlichen Autobahnen werden endlich wieder frei sein für Porsche Lamborghini Maserati. In den Fliegern wird Raum sein, denn auf den Tickets liegen prohibitive Co2-Abgaben, das macht aber nichts, als Besserverdienender kann man sich das leisten, und hat noch das gute Gefühl, wir tun was für die Umwelt, und in den schönen Resorts in Abu Dhabi oder auf den Antillen sind garantiert keine Ungewaschenen mehr zu sehen, die Hoteliers aber buckeln vor den Besserverdienenden und Besserwissenden wie vor Fürsten, denn jeder zahlende Gast ist für die mittlerweile zur Existenzfrage geworden.

Und jetzt Covid! Die Besserverdienenden strecken sich behaglich in ihren großen Wohnungen aus, und im warmen Sommer verbringen sie die langen Grillabende im eigenen Garten, blickgeschützt vor den Nachbarn. Die schmutzigen Massen hängen zusammengepfercht in ihren Mietwohnung und dürfen nicht raus, denn es herrscht Ausgangssperre. Ah, seufzen die Besserverdienenden die Besserwisser die Besserdenker, endlich wird das Leben wieder schön.

Das liegt im Kern der Dinge: Krieg der Besserverdienenden der Besserwisser gegen die schmutzigen Massen, die durch die Gassen schieben.

Die schmutzigen Massen kommen nicht einmal mehr in die Bibliotheken rein, als dem Ort, den die Moderne bereitstellt, um kostenlose Bildung für jedermann zu gewährleisten, sie kommen nur noch rein, wenn sie sich der heiligen Kulthandlung der Impfung unterworfen haben.

Die Besserverdienenden sind gern unproduktive Tagediebe, die ihre Einkünfte aus öffentlichen Geldern beziehen, also aus den Steuern der Ungewaschenen. Sie werden von den Ungewaschenen demnach bezahlt, wie früher die Fürsten ausgehalten wurden von den Steuern der Untertanen, und sie wollen so viel wie möglich abbekommen von der Wertschöpfung, die von den Ungewaschenen erarbeitet wird. Sie sind Pädagogen Politiker Journalisten, nur widerwillig gehen sie einer ernsthaften Arbeit nach, zwischen BAföG und Frühverrentung, sie steigen in ihre Berufe ein umweglos von Schulbank und Studium, sie sind in ihrem Leben niemals in Berührung gekommen mit der Welt, wie sie ist. Mit der Welt, in der die Ungewaschenen leben und arbeiten, mit der Welt, die von den Ungewaschenen jeden Tag am Laufen gehalten wird. Mit der Welt, in der die Ungewaschenen die Arbeit machen und die Steuern zahlen.

Die Steuern, aus denen die Besserverdienenden ihren Lebensunterhalt schöpfen, und wenn man die demonstrierenden höheren Töchter fragt, was denn ihr Leben kostet, so antworten sie, keine Ahnung, um das Finanzielle kümmert sich mein Vater.

Wofür die höheren Töchter, wenn sie gegen die Klimakatastrophe protestieren, tatsächlich auf der Matte stehen, das sind also ihre Privilegien.

Finanzielle Austrocknung der ungewaschenen Massen ist das Ziel, und die dauerhafte Etablierung einer privilegierten Kaste von Besserverdienenden Besserdenkern Besserwissern.

Als Instrument der angepeilten Machtergreifung dient das Besserdenk, das ihr wahlweise auch als Linksismus bezeichnen könnt, als Plandenk, nennt die Sache, wie ihr wollt.   

Die Grundstruktur des Plandenks ist einfach, muss es auch sein, denn sie muss von allen Besserdenkern begriffen werden können, und die sind nur selten die Hellsten.

Also: da draußen, sagt das Plandenk, ist das Furchtbare unterwegs, das Schreckliche, und das muss durch Maßnahmen beseitigt werden. Das Schreckliche ist wahlweise der Markt, der Kapitalismus, Covid, die Klimakatastrophe. Oder die Juden, die den Weltfrieden bedrohen. Zwischen dem guten Wir und dem schrecklichen Draußen liegt eine scharfe Grenze. Über die Grenze hinweg, in die Gelände des Draußen, feuern ununterbrochen die Geschützmündungen der Zeigefinger. Wie scheidet der Plandenker die Gelände? Einfach. Er besitzt den Plan, der sagt ihm alles, der sagt ihm, was hüben ist, was drüben. Wir hier sind die Guten, und alle anderen, die im Draußen, das sind Bösen. Wir hier sind die Richtigen, die dort die Falschen. Wir sind die Bessermenschen, die im Draußen sind kaum noch menschlich. Die im Draußen sind die Gestörten und Beschädigten, die Leugner, die Therapiebedürftigen. Die Worte wie „Neger“ benutzen (schauder!), und vor allem die falschen Pronomina! Die das Gendersternchen ablehnen (schauder! schauder!), diesen neuen Stern des Heils! Den neuen Stern von Bethlehem! Mit denen zu reden, hat keinerlei Sinn. Vielmehr muss über die geredet werden! Ohne Unterlass!

Die Sache hat mittlerweile eine neue Qualität. In den alten primitiven Zeiten des Linksdenk wurde der Weltuntergang verschoben hinein in die Ungreifbarkeit, ins noch Kommende. Der Kapitalismus zerstört den Planeten! und das wird sich noch zeigen, das kommt über uns alle, aber erst, wenn wir nicht mehr leben. Der Kapitalismus führt zur Verelendung der Massen! das sehen wir noch nicht, aber das kommt, deshalb wählt Kommunisten!

Der Covid-Schwindel ist demgegenüber die Generalprobe der Sofortigkeit. Maßnahmen! Wenn wir nicht sofort einschneidendste Maßnahmen ergreifen, kommt der Untergang! Für uns alle! Wie, der Untergang kommt nicht? Das ist wegen unserer Maßnahmen, wegen der Impfungen, wegen der Ausgangssperren, nur deswegen ist der Untergang nicht gekommen, das ist doch der Beweis, da habt ihr ihn doch, den Beweis!

Und da dies einmal gelungen ist dem Plandenker, was könnte ihn jetzt noch aufhalten? Keine Fingierung mehr zu steil, sie könnte nicht durchgesetzt werden. Einfach mit dem Untergang drohen! Und Sofortmaßnahmen ergreifen gegen den Untergang! Die Maßnahmen ergreifen, noch bevor der Sachverhalt überhaupt eingetreten ist, gegen den sie gerichtet sind! Vorbeugende Maßnahmen! Maßnahmen gegen die Katastrophe, die erst noch kommt! Und dass sie kommt, das ist gewiss, denn wir haben ja den Plan, der sagt uns das! Wir haben die Erkenntnisse! Wir haben die Gewissheit! Unhintergehbare Gewissheit über das, was morgen passieren wird, wir wissen das einfach! Das ist der neue Dreh. Wieso ist man da nicht früher darauf gekommen? Einfach schon mal die Maßnahmen durchsetzen! Und kommt der Untergang dann nicht, sagen, das ist alles noch mal gut gegangen, wegen unserer Maßnahmen. Nur deshalb! Damit ist doch bewiesen, wie recht wir hatten! wie notwendig die Maßnahmen waren!

Um die Maßnahmen also geht es, um das Durchsetzen der Maßnahmen. Das ist der neue Trick, an den hatte man früher gar nicht gedacht. Früher hatte man geschrien, der Kapitalismus bringt die Verelendung der Massen, zwangsläufig, das kommt, man sieht es heute noch nicht, noch haben die alle ihr Auto ihren Fernseher ihren PC ihre regelmäßige Urlaubsreise, aber ihr werdet alle verelenden, deshalb wählt uns, dass wir die Maßnahmen ergreifen!

Hat nicht geklappt, die Massen, die durch die Gassen schieben, ließen sich nicht beeindrucken. Aber jetzt! Nicht lang auf der Bedrohung herumhacken, gar nicht erst warten, dass die Bedrohung sich tatsächlich zeigt, sondern gleich die Maßnahmen ergreifen! Die Sofortmaßnahmen! Gleich die Ausgangssperren durchsetzen die Knebelung der öffentlichen Meinung die Aussetzung der Grundrechte! Gleich! Sofort! Dass die überrumpelt sind, die Massen, und gar nicht mehr wissen, wie ihnen wird! Und dann sagen, nur weil wir das gemacht haben, nur deshalb ist der Untergang ausgeblieben! Nur deshalb! Das ist alles unser Verdienst!

Generalprobe. Covid ist erst die Generalprobe. Wie wird nachher die wirkliche Aufführung aussehen? Unter dem Jauchzen und Jubeln, unter dem Da-Capo-Geschrei der juwelenbehängten Meute? Einmal das Ding ausprobiert, wird sich zeigen, das Ding können wir drehen wieder und wieder, und jedes Mal die Schraube schärfer anziehen. Gar nicht erst fragen! Machen!

Die Nächte des Plandenkers sind erhellt vom Mündungsfeuer der Zeigefinger. Die Artillerie der Zeigefinger, das pausenlose Grollen des Geschützdonners lullt ihn in Schlaf, unter diesem Schutz fühlt er sich geborgen. Er weiß all die Guten und alles Gute auf seiner Seite. Die Medien vorweg, all die unabhängigen und überparteilichen Medien, die ihm die Wahrheit sagen. Vor allem natürlich die Medien, die aus den Zwangsbeiträgen aller finanziert werden. Auch die Leugner sollen und müssen ihren Beitrag leisten! Und was die zwangsfinanzierten Medien dann sagen, ist die Wahrheit. Die Presse, die für den Plandenker aus den vollen Rohren ihrer Zeigefinger feuert hinüber ins Gelände des Drüben, wo die Leugner wohnen, die ist dem Plandenker nicht einfach nur Presse, sie ist ihm Qualitätspresse. Sie spricht ihm aus dem Herzen, die Qualitätspresse, sie spricht mit einem Mund, sie feuert sozusagen aus einer Zeigefingermündung. Schon daran erkennt der Plandenker, das muss Wahrheit sein, was aus diesem Munde quillt, denn weit und breit hört man ja keine Gegenmeinung! Nur die Leugner, die machen sich da und dort bemerklich, über die kann man nur den Kopf schütteln, ab und zu erscheint in „Spektrum der Wissenschaft“ ein Artikel, wie man die therapieren könne, aber nein, das hat auch keinen Sinn, die sind therapieresistent. Unbelehrbar beharren die auf ihrer abweichenden Meinung. Der Plandenker schüttelt den Kopf. Die müssen krank sein! sagt sich der Plandenker. Ja, bestimmt ist das eine Krankheit, diese Sache mit der abweichenden Meinung. Da muss doch was getan werden! Womöglich ist das ansteckend? Da muss Herdenimmunität hergestellt werden! Dass die armen Menschen immun werden, immun gegen die Infektion durch die abweichende Meinung! Unbegreiflich, dass man gegen diese Infektion noch keine Impfung entwickelt hat! Mit nachfolgenden Booster-Impfungen, falls die abweichende Meinung mutiert!

Kommt schon noch, nur gemach.

(Dies schrieben Peter Flamm und Peter von Mundenheim für diese Seite, hier veröffentlicht 03.01.2022, © Verlag Peter Flamm 2022)